Donnerstag, 27. Oktober 2016 – 19:30 Uhr
Bürgerzentrum Alte Feuerwache Melchiorstraße 3, 50670 Köln (Nähe Ebertplatz) – Kinoraum
Mit sprachlicher und performativer Wucht erzählen die drei Lyrikerinnen von gesellschaftlicher Gewalt aus weiblicher Perspektive ebenso wie von den Konflikten einer religiös und geografisch komplexen Gesellschaft. Indonesische Literatinnen können „mit Sprache Realität gestalten“ formuliert es Dorothea Rosa Herliany, die schon wiederholt zu Gast in Köln gewesen ist.
Dorothea Rosa Herliany
© Foto: Dorothea Rosa Herliany
Dorothea Rosa Herliany, geboren 1963 in Magelang, Zentral-Java. gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen indonesischen Lyrikerinnen. Sie spricht Javanisch, schreibt jedoch in der allgemeinen Landessprache Bahasa Indonesia und gilt als stilbildend für die postmoderne Lyrik ihres Landes. Für ihre teils in mehrere Sprachen übersetzten 27 Publikationen wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 2009 war sie Stipendiatin der Heinrich-Böll Stiftung, 2013 des DAAD und 2014 der niederländischen Poets of All Nations. Ein wichtiges Thema ihrer Lyrik ist gesellschaftliche Gewalt aus weiblicher Perspektive. Nicht zuletzt deshalb wurde Herlianys Werk von der Literaturkritik immer wieder als „feministisch“ oder „antipatriarchalisch“ verstanden, was sie selbst jedoch ausdrücklich nicht für sich in Anspruch
nimmt. Auf Deutsch erschien zuletzt der zweisprachige Gedichtband „Hochzeit der Messer“ im Indieverlag Verlagshaus Berlin, übersetzt von Ulrike Draesner und Brigitte Oleschinski.
www.dorothearosaherliany.com
Hanna Fransisca
© Foto: Hanna Fransisca
Hanna Fransisca, auch Zhu Yong Xia, ist geboren 1979 in Singkawang, West-Kalimantan. Die chinesisch-stämmige Autorin ist Lyrikerin, Essayistin und Journalistin. Sie veröffentlicht in Tageszeitungen sowie in literarischen Magazinen und Zeitschriften wie Pusat, Horison, Jurnal
Sajak, Jurnal Sastra. Zuletzt publizierte die Lontar Foundation den dreisprachigen Lyrikband „Der badende Mann und andere Gedichte“ (2015). Weitere Veröffentlichungen sind ihre Gedichtbände „Benih Kayu Dewa Dapur“ (2012) und „Konde Penyair Han“ (2010) sowie den Erzählband „Sulaiman Pergi ke Tanjung Cina (2012)“ und das Drama „Kawan Tidur“ (2012). Ihr Debüt wurde 2011 vom Magazin Tempo als „Best Poetry Book“ prämiert. Hanna Fransisca beschäftigt sich in ihren Texten insbesondere auch mit der Rolle der wirtschaftlich wichtigen chinesischen Minderheit in Indonesien sowie deren gesellschaftlicher Diskriminierung.
Nenden Lilis Aisyah
© Foto: Hanna Fransisca
Nenden Lilis Aisyah, geboren 1971 inGarut, West-Java schreibt und veröffentlicht Lyrik, Erzählungen, Essays und journalistische Arbeiten in nationalen und internationalen Medien – unter anderem die Gedichtbände „Negeri Sihir“ („Magical Land“), „Maskumambang Buat Ibu“ („Maskumambang for Mother“). Für ihre Erzählung in der Soloanthologie „Ruang Belakang“ („Backroom“, Kompas, 2003) erhielt sie den Pusat Bahasa Award. Wie Dorothea Rosa Herliany war sie 2015 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse.
Die Schriftstellerinnen folgen der Einladung des diesjährigen Schmarock-Festivals in München (www.schamrock.org/festival ) mit dem Länderschwerpunkt Indonesien, unterstützt durch den Attaché für Bildung und Kultur der Botschaft der Republik Indonesien in Berlin.
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