„Mit Sprache Realität gestalten“ Lesung und Gespräch mit den indonesischen Dichterinnen Dorothea Rosa Herliany, Hanna Fransisca und Nenden Lilis Aisyah

Donnerstag, 27. Oktober 2016 – 19:30 Uhr
Bürgerzentrum Alte Feuerwache Melchiorstraße 3, 50670 Köln (Nähe Ebertplatz) – Kinoraum

Mit sprachlicher und performativer Wucht erzählen die drei Lyrikerinnen von gesellschaftlicher Gewalt aus weiblicher Perspektive ebenso wie von den Konflikten einer religiös und geografisch komplexen Gesellschaft. Indonesische Literatinnen können „mit Sprache Realität gestalten“ formuliert es Dorothea Rosa Herliany, die schon wiederholt zu Gast in Köln gewesen ist.

Dorothea Rosa Herliany

© Foto: Dorothea Rosa Herliany

© Foto: Dorothea Rosa Herliany

Dorothea Rosa Herliany, geboren 1963 in Magelang, Zentral-Java. gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen indonesischen Lyrikerinnen. Sie spricht Javanisch, schreibt jedoch in der allgemeinen Landessprache Bahasa Indonesia und gilt als stilbildend für die postmoderne Lyrik ihres Landes. Für ihre teils in mehrere Sprachen übersetzten 27 Publikationen wurde sie mehrfach ausgezeichnet. 2009 war sie Stipendiatin der Heinrich-Böll Stiftung, 2013 des DAAD und 2014 der niederländischen Poets of All Nations. Ein wichtiges Thema ihrer Lyrik ist gesellschaftliche Gewalt aus weiblicher Perspektive. Nicht zuletzt deshalb wurde Herlianys Werk von der Literaturkritik immer wieder als „feministisch“ oder „antipatriarchalisch“ verstanden, was sie selbst jedoch ausdrücklich nicht für sich in Anspruch
nimmt. Auf Deutsch erschien zuletzt der zweisprachige Gedichtband „Hochzeit der Messer“ im Indieverlag Verlagshaus Berlin, übersetzt von Ulrike Draesner und Brigitte Oleschinski.
www.dorothearosaherliany.com

Hanna Fransisca

© Foto: Hanna Fransisca

© Foto: Hanna Fransisca

Hanna Fransisca, auch Zhu Yong Xia, ist geboren 1979 in Singkawang, West-Kalimantan. Die chinesisch-stämmige Autorin ist Lyrikerin, Essayistin und Journalistin. Sie veröffentlicht in Tageszeitungen sowie in literarischen Magazinen und Zeitschriften wie Pusat, Horison, Jurnal
Sajak, Jurnal Sastra. Zuletzt publizierte die Lontar Foundation den dreisprachigen Lyrikband „Der badende Mann und andere Gedichte“ (2015). Weitere Veröffentlichungen sind ihre Gedichtbände „Benih Kayu Dewa Dapur“ (2012) und „Konde Penyair Han“ (2010) sowie den Erzählband „Sulaiman Pergi ke Tanjung Cina (2012)“ und das Drama „Kawan Tidur“ (2012). Ihr Debüt wurde 2011 vom Magazin Tempo als „Best Poetry Book“ prämiert. Hanna Fransisca beschäftigt sich in ihren Texten insbesondere auch mit der Rolle der wirtschaftlich wichtigen chinesischen Minderheit in Indonesien sowie deren gesellschaftlicher Diskriminierung.

Nenden Lilis Aisyah

© Foto: Hanna Fransisca

© Foto: Hanna Fransisca

Nenden Lilis Aisyah, geboren 1971 inGarut, West-Java schreibt und veröffentlicht Lyrik, Erzählungen, Essays und journalistische Arbeiten in  nationalen und internationalen Medien – unter anderem die Gedichtbände „Negeri Sihir“ („Magical Land“), „Maskumambang Buat Ibu“ („Maskumambang for Mother“). Für ihre Erzählung in der Soloanthologie „Ruang Belakang“ („Backroom“, Kompas, 2003) erhielt sie den Pusat Bahasa Award. Wie Dorothea Rosa Herliany war sie 2015 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse.
Die Schriftstellerinnen folgen der Einladung des diesjährigen Schmarock-Festivals in München (www.schamrock.org/festival ) mit dem Länderschwerpunkt Indonesien, unterstützt durch den Attaché für Bildung und Kultur der Botschaft der Republik Indonesien in Berlin.

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Jingga – Spielfilm von Lola Amaria

Montag, 17. Oktober 2016 – 19:30 Uhr
Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3 (Nähe Ebertplatz), Köln
Kinoraum

OmeU – 110 Minuten

jingga

Der Film Jingga – Name des Hauptdarstellers – zeigt die Situation von Menschen mit Sehbehinderung in Indonesien. Die 2006 verabschiedete UN Behindertenrechtskonvention formuliert die Beteiligungsrechte von Menschen mit Behinderungen hinsichtlich verschiedener Lebensbereiche (in Schule, Arbeitsleben, Politik, Kultur, Ehe und Familie, Gesundheitswesen und anderen gesellschaftlichen Feldern). Indonesien hat diese Konvention 2011 ratifiziert.
Damit verpflichtet sich der Staat, die Rechte von Menschen mit Behinderung in ihren politischen Entscheidungen zu berücksichtigen. In Deutschland spricht man von einer „inklusiven Gesellschaft“, in der Menschen mit Behinderungen ohne Barrieren am gesellschaftlichen Leben aktiv teilhaben können.
Nach Aussage der Vereinigung der Blinden und Sehbehinderten Indonesiens (Pertuni) sind es vor allem die Bereiche des öffentlichen Lebens, wie im Bildungs- und Gesundheitswesen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch bei der Arbeitssuche oder am Arbeitsplatz, in denen Diskriminierung erfahren wird. Ein Grund dafür ist die fehlende Aufmerksamkeit seitens der öffentlichen Hand. Nicht selten werden Menschen mit Behinderungen als Störfaktor im
Alltag und im gesellschaftlichen Leben gesehen.
Lola Amaria ist eine indonesische Filmmacherin, die sich kritisch mit sozial-politischen Themen auseinandersetzt. Ihre vorherigen Filme thematisierten u.a. die Situation von ArbeiterInnen, sowohl in Indonesien als auch im Ausland.
Außerdem beschäftigt Lola Amaria sich auch mit den Themen Gesundheitswesen, Korruption und LGBTI-Rechte. Vor ihrer Tätigkeit als Regisseurin war Lola Amaria als Schauspielerin aktiv. Sie bekam 2015 eine Förderung vom Goethe Institut, um an der Berlinale teilzunehmen. In Köln hat sie im Dezember 2014 Sanubari und im Februar 2015 Land ohne Ohren vorgestellt.
Mit Jingga hat sie die indonesischen Filmkritiker überrascht. Vor ihrer Filmproduktion investierte Lola Amaria viel Zeit in die Recherche und die direkte Begegnung mit den Betroffenen. Jingga wird als erster Film angesehen, der das Leben von Menschen mit Behinderungen in Indonesien realistisch darstellt. Es wird gezeigt, wie Menschen mit Sehbehinderungen trotz
gesellschaftlichen Ausschlusses unabhängig und selbständig leben.

Kooperation mit Bildung und Gesundheit für Indonesien e.V., Hannover / Watch Indonesia!,
Berlin
Kontakt: mail@dig-koeln.de

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Indonesien-Tag

Samstag, 17. September 2016
Bürgerzentrum Alte Feuerwache
Melchiorstraße 3, 50670 Köln (Nähe Ebertplatz)

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Danke für alle Interessenten.

Hier zwei Nachberichte:

Die Deutsch-Indonesische Gesellschaft veranstaltet erneut den traditionellen Indonesientag. Anlass zum Plaudern, Kennenlernen und Erfahrungsaustausch – mit einem interessanten Rahmenprogramm:

ab 11:00 Uhr – Hof

Pasar Senggol mit Imbissständen, Büchertischen, Textilien, Kunsthandwerk, Allerlei und einer Tombola

12:00 – 15:00 Uhr – Offener Treff

Warung Konsuler: Das Indonesische Generalkonsulat Frankfurt gibt Auskunft zu Pass- und Visumsangelegenheiten

14:00 Uhr – Kinoraum

IPT ( International People’s Tribunal)1965: Was – warum – wie ?
Im November 2015 wurde aus Anlass der Erinnerung an den Machtkampf und Konflikt von 1965 ein Volkstribunal in Den Haag organisiert. Sri Tunruang berichtet über die Entstehung und Entwicklung des International People’s Tribunal 1965.

15:00 Uhr – Saal

K o n z e r t: KLANGBRÜCKE – mit Joana Rini Kröger (Cello), Krisna Setiawan (Piano). Zur Aufführung kommen Werke von Samuel Barber, Sergei Prokofiev und Krisna Setiawan.

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Weitere Informationen finden sich hier!

16:00 Uhr – Kinoraum

F i l m MARSINAH – Cry Justice
Spielfilm von 2001 (Regie: Slamet Rahardjo, 120 Minuten, auf Indonesisch) über eine Aktivistin, die 1993 nach Protesten und einem Streik für bessere Arbeitsverhältnisse ermordet wurde. Der Film beschreibt und klagt an, mit welcher Willkür Arbeiterrechte unter dem Suharto-Regime unterdrückt wurden. Marsinah gilt als Symbolfigur für den Kampf um gerechte und angemessene Lebens- und Arbeitsverhältnisse.

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18:00 Uhr – Saal

MALAM DANGDUT mit BonnIndo / Sound 9
Der Musikmix ist die populärste Unterhaltungsmusik der letzten Jahrzehnte in Indonesien. Die Texte handeln von Liebe, von Leid und alltäglichen Problemen. Bekannt und beliebt sind die inspirierenden Tänze.

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Weitere Informationen hier!

Kampung Köln

10.9. 16 „Kampung Köln“
Samstag, 10. September 2016 / 14:00 Uhr
Treffpunkt: Galerie Smend, Mainzer Str. 31, Köln-Südstadt
Dauer: 3-4h. Kosten: 25€

„Kampung“ heißt auf Indonesisch Dorf. Der große Kampung Köln hat schon lange regen Austausch mit dem indonesischen Archipel: Beispielsweise durch die Gründung der ersten Deutsch-Indonesischen Gesellschaft 1950, der Erstellung des ersten Wörterbuchs von Bahasa Indonesia-Deutsch und durch laufende Programme zur Kultur Indonesiens.
Mariana Kwa, lange Jahre Journalistin für die Deutsche Welle, führt auf den Spuren von Indonesien durch Köln. „Jejak Indonesia di Köln!“ Wir besuchen z. B. Rudolf Smend, einen der international renommiertesten Batiksammler in seinem versteckten Batik-Museum. Die Galerie Morgenland ist voller Schätze aus Südostasien und bietet einen Tanz aus dem Inselarchipel oder wir kosten Kopi Luwak, eine der begehrtesten Kaffeesorten der Welt.

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Der Reisspeicher aus Sulawesi im Rautenstrauch-Joest-Museum am Neumarkt liegt auf dem Weg zur javanischen Reistafel. Ein Bahasa-Crashkurs und Reise-informationen runden die Kulturwanderung ab.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Kulturklüngel

Die Katastrophe am Tobasee

Treffen mit dem Tour-Bus der Tobasee-Stiftung
Montag, 4. Juli 2016, 17:00 Uhr
Heinrich-Lübke-Ufer, Köln [Parkplatz am Marienburger Bootshaus / Zufahrt aus Richtung Rodenkirchen / an den KVB-Haltestellen der Linien 16, 17, 130 ]

Die in Nordsumatra/Indonesien ansässige Tobasee-Stiftung (Yayasan Pencinta Danau Toba) engagiert sich für den Naturschutz des weltgrößten Vulkankraters, des größten Sees Indonesiens.
Wasserverschmutzung durch Industrie, u.a. die Aquafarming-Anlagen, Erosionsschäden durch Waldeinschlag, unzureichende Abwasserregelungen gefährden das Gewässer im Hochland des Siedlungsgebiets der Batak.
Die Tobasee-Stiftung /YPDT unternimmt ab 20. Juli eine Europa-Tournee mit einem Bus – von Frankreich über Italien, die Schweiz, Deutschland bis zu den Niederlanden. Sie macht mit dieser Tour auf die Missstände und die Initiativen aufmerksam, die erforderlich sind, um die Region am Tobasee naturbelassen und nachhaltig entwickeln zu können.
Die Gruppe unter Leitung von Dr. Maruap Siahaan ist am 4. Juli auf dem Parkplatz am Marineburger Bootshaus in der Kölner Südstadt zu Gast und erläutert ihre Aktivitäten, bietet originale Getränke und Snacks an.
Außerdem gibt es einen Blick in die Batak-Kultur: Eine szenische Lesung mit Albert Klütsch aus dem Theaterstück der Opera Batak „Frauen am Rande des Sees“ von Lena Simanjuntak. Die Gruppe BonnIndo trägt Batak-Lieder vor und vermittelt so einen Eindruck des lebhaften Alltags am Tobasee.

Tobasee in Nordsumatra © PLOt

Tobasee in Nordsumatra © PLOt

Siehe auch: http://www.laketoba.net/laketobanow-2/europe-tour-with-dr-maruap-siahaan-chaiman-of-the-lake-toba-heritage-foundation
Kontakt: mertes@dig-koeln.de

Präsentation neues Wörterbuch zu Indonesisch

Donnerstag, 7. April 2016 – 20:00 Uhr
Galerie Smend, Mainzer Straße 31, Köln-Südstadt

Präsentation des Fachwörterbuches “Professional Dictionary of Modern Indonesian”, Band 2, Deutsch – Englisch – Indonesisch (herausgegeben von Dr. Ingo Wandelt, regiospectra Verlag Berlin, April 2016)

Am 29. Januar 2016 erschien beim regiospectra Verlag Berlin der erste Band des dreisprachigen „Professional Dictionary of Modern Indonesian“. Mit über 35.000 Fachbegriffen konzentriert sich das Fachwörterbuch auf Bereiche der professionellen Beschäftigung in und mit Indonesien und berücksichtigt insbesondere die rasche Entwicklung der indonesischen Sprache und ihrer zunehmend globalisierten Terminologien.

Im April 2016 erscheint Band 2 mit erweiterten Terminologien in einem Umfang von 43.000 Einträgen, von der deutschen Sprache ausgehend über das Englische ins Indonesische. Er wird am 7. April in Köln vorgestellt. Insgesamt werden drei Bände erscheinen. Band 3, Englisch-Indonesisch, ist für das Jahresende 2016 vorgesehen.

Im Rahmen der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Köln stellt Dr. Ingo Wandelt das „Professional Dictionary of Modern Indonesian“ aus seiner Entstehung heraus vor: Über seine Motivation, aber auch den Bedarf eines Wörterbuchs für den professionellen Gebrauch. Darüber hinaus wird er Einblicke geben in die Entwicklungen der indonesischen Sprache, ihre Schwierigkeiten und Chancen.

Dr. Ingo Wandelt ist Südostasienwissenschaftler und Indonesist und lehrt und unterrichtet seit fünfundzwanzig Jahren Indonesisch und Malaysisch am Bundessprachenamt in Hürth, wo er für die Vorbereitungsausbildungen für deutsche Diplomaten und Spezialisten für Aufgaben in Indonesien und Malaysia verantwortlich ist.

Er ist Mitglied im Vorstand der DIG e.V. Das neue Wörterbuch der modernen indonesischen Sprache ist sein bislang drittes.
Kontakt: mertes@dig-koeln.de

Rautenstrauch-Joest-Museum: Thementag Inselwelten

Sonntag 20. März 2016, 10:00 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt Leonhard-Tietz-Straße 10, 50676 Köln
Kosten:  Tageskarte Museum 7 €, erm. 4,50 € (inkl. Teilnahme an allen Angeboten außer Live-Reportagen, Tickets nur an der Tageskasse); Tickets Live-Reportage / Tageskarte Museum 16,50 bis 37 €)

Von Spitzbergen bis in die Südsee – eine Reise rund um den Globus Sonne und Wolken, Wind und Meer – Inseln faszinieren Menschen seit jeher. Tauchen Sie einen Tag lang ein in die Lebenswelten und Landschaften vor der Küste verschiedener Kontinente. Kennen Sie Pencak Silat? Der indonesische Kampfsport wird ebenso gezeigt wie der japanische Schwertkampf Mugai Ryu. Beides können Sie in Workshops selbst ausprobieren. Lassen Sie sich mitreißen von den Rhythmen der japanischen Trommelgruppe Wadokyo oder schunkeln Sie mit beim Shanty Chor „Moby Dick“ aus Köln-Porz. Für Musikbegeisterte gibt es zudem einen Ukulele-Kurs und eine öffentliche Gamelan-Probe.
Informieren Sie sich auch über Probleme, mit denen Inselbewohner weltweit konfrontiert sind – etwa durch Folgen des Klimawandels. Oder lauschen Sie Otto Danwerth, der „Die Schatzinsel“ und andere Literaturklassiker zum Thema Inseln beleuchtet. Vielleicht belegen Sie auch einen einstündigen Crash-Kurs in Bahasa Indonesia, der Amtssprache Indonesiens?
Wenn Sie sich reif für die Insel fühlen, reisen Sie mit den Fotografen von grenzgang bei Live-Reportagen und ihren Bildern auf Großleinwand in die Ferne: Um 10.30 Uhr sucht Josef Niedermeier auf Madagaskar nach den Spuren des hypothetischen Kontinents „Lemuria“. In den hohen Norden Europas von den Lofoten über Island bis Grönland führt die Bilderreise um 13.30 Uhr mit Kerstin Langenberger und Olaf Krüger. Die tiefen Gegensätze im Alltagsleben Kubas zeigt Bruno Maul um 17.30 Uhr.
Kleine Besucher können in der offenen Kinderwerkstatt indonesische Schattenspielfiguren basteln oder Tücher wie auf Zanzibar mit schönen Mustern und Sprüchen gestalten.

Veranstaltungen der DIG im Seminarraum

15:00 – 16:00 Uhr
Sprachkurs Bahasa Indonesia (mit Mariana Kwa)
16:30 – 17:15 Uhr
Welches Buch nehme ich mit auf die Insel?
Nachlese zur Frankfurter Buchmesse 2015 mit dem Ehrengast Indonesien (unter dem Titel: “17.000 Inseln der Imagination”). Erläuterungen durch Karl Mertes sowie Lesung aus und Gespräch über den Roman von Ratih Kumala “Das Zigarettenmädchen” mit der Übersetzerin Hiltrud Cordes
Und ganztägig: Stand der DIG im Foyer

Kosten:  Tageskarte Museum 7 €, erm. 4,50 € (inkl. Teilnahme an allen Angeboten außer Live-Reportagen, Tickets nur an der Tageskasse); Tickets Live-Reportage / Tageskarte Museum 16,50 bis 37 €), VVK Karten unter www.grenzgang.de oder 0221.719 91515
Zielgruppe: Erwachsene und Kinder
Veranstalter: Rautenstrauch-Joest-Museum in Kooperation mit grenzgang und  freundlicher Unterstützung der Museumsgesellschaft RJM

Filmpräsentation „Jakarta Disorder“

Mittwoch, 16. Dezember 2015, 19 Uhr
Aula Kunsthochschule für Medien Köln, in Kooperation mit der DIG
KHM – Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
Eintritt frei!

KHM KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN lädt herzlich ein zur Filmvorführung „BEST OF KHM“
JAKARTA DISORDER
– Trilogi Jawa II –
Ein Dokumentarfilm über Demokratie von ganz unten
>>> BESTER FILM <<<
Eine Welt Filmpreis NRW 2015
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DVD-RELEASE | KINO | DISKUSSION
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DVD-Premiere in der KHM!

DVD-Premiere in der KHM!

Weitere Infos: http://bit.ly/1NSdGms
Im Anschluss führt Prof. Frank Döhmann, Vizerektor der KHM, das Gespräch
mit dem Regisseur Ascan Breuer – „Outstanding Artist / Dokumentarfilm 2015“ (Republik Österreich)
SPECIAL: DVD-Release
Erstmals wird hier die DVD des Films als Neuerscheinung in Köln präsentiert: http://bit.ly/1Pf5tih

Inhalt

In JAKARTA DISORDER begleiten die Wiener Filmemacher Ascan Breuer und Victor Jaschke das Aufkeimen einer politische Bewegung in den weitläufigen Slums in der tropischen Megacity Jakarta: Die Einwohner beginnen sich gegen ihre Verdrängung durch internationale Investoren zur Wehr setzen. Dies ist ein Kampf „David gegen Goliath“ (ORF, ZIB 24), angeführt von zwei charismatischen Frauen, ein Kampf gegen Entrechtung und für aktive Teilhabe, der zu bahnbrechenden Umwälzungen im größten muslimischen Land der Erde führt. Diese gipfelten 2014 in der Wahl Joko Widodos zum neuen Präsidenten Indonesiens gipfelt. Ein Film über Demokratie von ganz unten.
Der preisgekrönte Dokumentarfilm ist bereits weitgereist: Seit dem Kinostart im vergangenen Jahr, wurde er international gezeigt, so zuletzt im Deutschen Filmmuseum zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr Indonesien als Gastland begrüßt hat. Und sogar in den Dörfern und Städten Kirgisistans und Indonesiens wurde der Film als Wanderkino vorgeführt. Zuletzt wurde er in Köln bei der Verleihung des „Eine Welt Filmpreis NRW 2015“ im Filmforum NRW / Museum Ludwig am vorgeführt.

DVD OUT NOW

Die kürzlich veröffentlichte DVD wird erstmals der Kölner Öffentlichkeit vorgestellt. Sie verfügt über deutsche, englische, spanische, indonesische und chinesische Untertitel.
DVD jetzt überall im Handel:

Stimmen

THE JAKARTA POST:
„The wit and political knowledge
displayed by the urban poor as depicted in JAKARTA DISORDER
shows that political rights not only belong to the educated.“
WDR 3 – RESONANZEN:
Ein besonderer Dokumentarfilm – so nah, und so fremd.“
PROFIL (Wien):
„Höchst sehenswert.“
RAY FILMMAGAZIN:
„…Das Mittendrin statt Nur-dabei ist die große Stärke des packenden Films,
in dem nicht Experten, sondern tatsächlich Betroffene reden.“
EINE WELT FILMPREIS 2015:
„Dieser einfühlsame und spannende Dokumentarfilm lässt miterleben, wie am Rande von Jakarta lebende Slum-Bewohner ihren Widerstand organisieren, als ihre Behausungen gigantischen Immobilien-Bauvorhaben internationaler Investoren weichen sollen. Aus zunächst offensichtlicher Ohnmacht wird eine relevante politische Stimme von Ausgegrenzten, die auf die noch junge Demokratie in Indonesien wirksam Einfluss nimmt. Im Zentrum dieser Bewegung stehen zwei faszinierende Protagonistinnen, deren Überzeugung und Handeln eindringlich und überzeugend vermittelt wird. Jakarta Disorder zeichnet sich durch eine hervorragende Montage aus, die entscheidend dazu beiträgt, dass ein komplexes Thema nachvollziehbar, bewegend und doch auch unterhaltsam vermittelt wird. Der Film lebt von eindrucksvoll in Szene gesetzten Kontrasten: Hier die oft machtlos erscheinenden Bewohner, die sich das Recht heraus genommen haben, Land für sich zu beanspruchen, das ihnen formal nicht gehört. Dort die expansive Macht des Kapitals. In diesen ausgezeichnet visualisierten Spannungsfeldern lässt der Film die beiden Protagonistinnen überzeugend auftreten und agieren. Die Kamera begleitet sie dabei engagiert, lässt Nähe und Sympathie zu ihnen entstehen, ohne Grenzen zu überschreiten. Zwei in Ihrer Lebensgeschichte und ihrer gesellschaftlichen Rolle sehr verschiedene Frauen werden zum Kristallisationspunkt für eine Sozialbewegung. Der Film geht dabei ehrlich mit den beiden und damit auch den Zuschauenden um: Die Protagonistinnen werden nicht nur in ihrer erfolgreichen Aktivierung der Bevölkerung gezeigt, sondern auch in sehr persönlichen Sequenzen, in denen ihre Motivation und Kraft, aber auch ihre Ratlosigkeit und Zweifel ins Bild kommen. Dieser Dokumentarfilm ist über Jakarta hinaus bedeutsam. Er rüttelt auf und stellt Anfragen. Es geht dabei um Sensibilität für die Verlierer von Globalisierung weltweit. Wichtig: Handeln statt Klagen ist die Botschaft. Die Potentiale sozialer Organisation zur Artikulierung elementarer menschlicher Interessen und deren politische Relevanz werden überzeugend vermittelt. In Verbindung damit werden Wert und Bedeutung von Demokratie reflektiert. Jakarta Disorder gelingt dies alles in Form einer packenden Dokumentation. Sie motiviert über den Film hinaus: organisiertes Handeln kann augenscheinliche Ohnmacht überwinden.“
GOETHE INSTITUT über die „Trilogi Jawa“:
„Die TRILOGI JAWA widmet sich aktuellen und globalen Fragen: Wie überleben marginalisierte und unterdrückte Bevölkerungsschichten inmitten der Highspeed-Modernisierung, an der sie nicht Teil haben? Wie machen sie ihr Leben lebenswert? Welche Möglichkeiten der gesellschaftlichen Emanzipation gibt es? Wie können sie sich selbst organisieren? Und welche Rolle spielen Traditionen und Mythen in einer Gesellschaft, die schnell in die Moderne drängt? Seine Filme sind jedoch auch eine Spurensuche in seine eigene Vergangenheit, in die Heimat seiner Mutter: Indonesien.“
PODCAST:
WDR 5 Scala – Aktuelles aus der Kultur (10.09.2015)
über die Verleihung des Eine Welt Filmpreis NRW an „Jakarta Disorder“:

TRILOGI JAWA als Video-on-Demand

JAKARTA DISORDER ist der zweite Teil von Ascan Breuers TRILOGI JAWA. Weitere Teile der Filmtrilogie sind der Kurzfilm PARADISE LATER (Berlinale 2010) und der „magische Dokumentarfilm“ RIDING MY TIGER (Visions Du Réel 2014).
Die gesamte TRILOGI JAWA wird von der Onlinevideothek Flimmit.com als Stream und Download angeboten:

Der Filmemacher

Ascan Breuer, geboren 1975 in Hamburg, deutsch-chinesisch-indonesischer Abstammung, lebt als Filmemacher, Medienkünstler und Kulturwissenschaftler in Wien, lehrt Dokumentarfilm und Visuelle Anthropologie an der Universität Wien. Gründer desDokumentarischen Labors, ausgezeichnet als „Outstanding Artist 2015“ von der Republik Österreich. Studium an der Universität Wien und der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Seine Filme und Video-Installationen werden international gezeigt (Berlinale, Cannes, MoMA New York, u.a.).

Indonesien Forum NRW: Welches Buch nehme ich mit auf die Insel?

Donnerstag, 3. Dezember 2015, 18:00 bis 20:00 Uhr
Galerie Smend, Mainzer Straße 31, 50678 Köln (Südstadt)

Welches Buch nehme ich mit auf die Insel ?

Eine Nachlese zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Ehrengast Indonesien.
Ein Überblick zur zeitgenössischen Literatur und Vorstellung ausgewählter Neuerscheinungen.

Anmeldungen unter: mail@dig-koeln.de
Wegen beschränktem Platzangebot kann eine Zusage nur nach Voranmeldung erfolgen.

Indonesienforum NRW Köln 3.12.15Flyer

Weitere Informationen: www.aachen.ihk.de

Workshop: Indonesien 1965 ff.: Die Vergangenheit anschauen, die Zukunft gestalten

Samstag, 24. Oktober 2015, ab 10:30 Uhr +
Sonntag, 25. Oktober 2015, ab 10:00 Uhr
Migrapolis Haus, Brüdergasse 16-18 , 53111 Bonn

Unkostenbeitrag 10 Euro, vor Ort zu entrichten
Wir bitten um Anmeldung bis zum 20. Oktober.

Hier geht es zur Anmeldung via Onlineformular
Telefonische Anmeldung: 0221-71612111

Filmpräsentation „Jakarta Disorder“ von Ascan Breuer mit Publikumsgespräch in der Reihe „Best of KHM“

Von 1965 bis ca. 1968 wurden in Indonesien im Zuge der Machtergreifung Suhartos nach unterschiedlichen Schätzungen einige Hunderttausend bis 2,5 Millionen Mitglieder und Sympathisanten der Kommunistischen Partei ermordet. Weitere Hunderttausende wurden inhaftiert, gefoltert und als Zwangsarbeiter sowie Sexsklavinnen missbraucht. Bis heute hat es von staatlicher Seite keine systematische Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der indonesischen Geschichte gegeben. Auch der amtierende Präsident Joko Widodo, der sich im Wahlkampf noch für eine Aufarbeitung ausgesprochen hatte, lehnt bislang eine Entschuldigung für die Opfer ab.

Im Oktober 2015, in dem sich der Beginn der Massaker zum 50. Male jährt, möchten wir im Rahmen eines Workshops mit Überlebenden, Zeugen, Juristen und Journalisten über die Ereignisse von damals und ihre Aktualität im demokratischen Indonesien nach Suharto sprechen. Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein, mit uns zu diskutieren.

In Panel-Diskussionen wollen wir uns den Ereignissen 1965 auf verschiedene Weise nähern. So werden wir uns besonders auch mit dem internationalen Kontext beschäftigen, in dem die Massenmorde in Indonesien stattfinden konnten, mit der Zerschlagung der linken Bewegung mit besonderem Fokus auf die Frauenbewegung und mit den Möglichkeiten einer Aufarbeitung, wie sie gegenwärtig von zivilgesellschaftlichen Initiativen und der indonesischen Regierung diskutiert werden.

Wir freuen uns auf Ihr / euer Kommen!

Timo Duile, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn

Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus

Sri Tunruang, International People’s Tribunal 1965

Die Veranstaltung wird zweisprachig auf Deutsch und Indonesisch stattfinden.

Flyer mit Programm finden Sie hier.

Programm

Samstag, 24. Oktober 2015

10:30 Anmeldung

11:00 Begrüßung durch Prof. Dr. Christoph Antweiler, Universität Bonn; Vorstellung des Programms durch Dr. Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus

11:15 Lesung: Brief von Kornelius Purba

11:20: Indonesien 1965 ff. im Kontext, Anett Keller, Südostasien-Informationsstelle

11:35 „Gegen das Vergessen“ – Persönliche Berichte zu Indonesien 1965 von Ibaruri Sudarsono, Zeitzeugin (Paris), Martin Aldeia, Schriftsteller (Indonesien), Tatat, Menschenrechtsaktivistin (Osnabrück)

12:30 Musik by Pesangrahan Indonesia e.V

12:45 Mittagessen: Köstlichkeiten aus Indonesien

14:00 Gedicht „Zerissene Kebaya“

14:10 Indonesien 1965 ff. – Die Folgen für die Frauenbewegung

Anett Keller, SOAI & Francisca Pattipilohy, Zeitzeugin (Den Haag)

15:15 Lied „Genjer-Genjer“

Pause

16:15 Indonesien 1965 im internationalen Kontext

Dr. Rainer Werning, Südostasienwissenschaftler und Publizist zu Südost- und Ostasien: Die Welt im Kalten Krieg

Gerhard Kuhn, Theologe, arbeitet von 1963 bis 1973 in Indonesien: In Indonesien 1965ff -Erinnerungen eines Augenzeugen

Diskussion

18:00 Abendessen und Ausklang

Sonntag, 25. Oktober 2015

10:00 Ankommen

10:30 Begrüßung durch Sri Tunruang, International People’s Tribunal 1965, Timo Duile, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn

10:40 Die Vergangenheit anschauen, die Zukunft gestalten

Möglichkeiten juristischer und gesellschaftlicher Aufarbeitungsprozesse, Jonas Bens, FU Berlin;

Indonesiens schwieriger Umgang mit der Vergangenheit, Hendra Pasuhuk, Deutsche Welle

Im Gespräch: Dr. Siswo Pramono, Botschaft der Repbulik Indonesien, Berlin und Dr. Ratna Saptari, International People’s Tribunal 1965, Den Haag

12:20 Zivilgesellschaftlich Initiativen: solidarisches

Handeln und Vernetzung

13:30 Mittagessen

Verabschiedung mit musikalischem Ausklang

Ausstellung: Indonesien 1965 in den deutschen Medien, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn

Veranstalter: Stiftung Asienhaus, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn, International People’s Tribunal 1965 mit Südostasien-Informationsstelle, Pesangrahan Indonesia e.V., Deutsch Indonesische Gesellschaft Köln, Universität Bonn – Abteilung für Südostasienwissenschaften

Mit freundlicher Unterstützung von Engagement Global im Auftrag des

Veranstaltungsort: Migrapolis Haus, Brüdergasse 16-18 , 53111 Bonn

Details & Anfahrt: Migrapolis Haus