Jingga – Spielfilm von Lola Amaria

Montag, 17. Oktober 2016 – 19:30 Uhr
Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3 (Nähe Ebertplatz), Köln
Kinoraum

OmeU – 110 Minuten

jingga

Der Film Jingga – Name des Hauptdarstellers – zeigt die Situation von Menschen mit Sehbehinderung in Indonesien. Die 2006 verabschiedete UN Behindertenrechtskonvention formuliert die Beteiligungsrechte von Menschen mit Behinderungen hinsichtlich verschiedener Lebensbereiche (in Schule, Arbeitsleben, Politik, Kultur, Ehe und Familie, Gesundheitswesen und anderen gesellschaftlichen Feldern). Indonesien hat diese Konvention 2011 ratifiziert.
Damit verpflichtet sich der Staat, die Rechte von Menschen mit Behinderung in ihren politischen Entscheidungen zu berücksichtigen. In Deutschland spricht man von einer „inklusiven Gesellschaft“, in der Menschen mit Behinderungen ohne Barrieren am gesellschaftlichen Leben aktiv teilhaben können.
Nach Aussage der Vereinigung der Blinden und Sehbehinderten Indonesiens (Pertuni) sind es vor allem die Bereiche des öffentlichen Lebens, wie im Bildungs- und Gesundheitswesen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch bei der Arbeitssuche oder am Arbeitsplatz, in denen Diskriminierung erfahren wird. Ein Grund dafür ist die fehlende Aufmerksamkeit seitens der öffentlichen Hand. Nicht selten werden Menschen mit Behinderungen als Störfaktor im
Alltag und im gesellschaftlichen Leben gesehen.
Lola Amaria ist eine indonesische Filmmacherin, die sich kritisch mit sozial-politischen Themen auseinandersetzt. Ihre vorherigen Filme thematisierten u.a. die Situation von ArbeiterInnen, sowohl in Indonesien als auch im Ausland.
Außerdem beschäftigt Lola Amaria sich auch mit den Themen Gesundheitswesen, Korruption und LGBTI-Rechte. Vor ihrer Tätigkeit als Regisseurin war Lola Amaria als Schauspielerin aktiv. Sie bekam 2015 eine Förderung vom Goethe Institut, um an der Berlinale teilzunehmen. In Köln hat sie im Dezember 2014 Sanubari und im Februar 2015 Land ohne Ohren vorgestellt.
Mit Jingga hat sie die indonesischen Filmkritiker überrascht. Vor ihrer Filmproduktion investierte Lola Amaria viel Zeit in die Recherche und die direkte Begegnung mit den Betroffenen. Jingga wird als erster Film angesehen, der das Leben von Menschen mit Behinderungen in Indonesien realistisch darstellt. Es wird gezeigt, wie Menschen mit Sehbehinderungen trotz
gesellschaftlichen Ausschlusses unabhängig und selbständig leben.

Kooperation mit Bildung und Gesundheit für Indonesien e.V., Hannover / Watch Indonesia!,
Berlin
Kontakt: mail@dig-koeln.de

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