Filmreihe Südostasien auf der Leinwand – „The Crescent Moon (Mencari Hilal)“

Dienstag, den 7. November 2017, 20:00 Uhr
OFF-Broadway Kino, Zülpicher Straße 24, 50674 Köln, Tel.: 0221/232 418
Eintritt: 6,00 EUR

Indonesien, 2015, Regie: Ismail Basbeth, 94 Minuten, Indonesisch mit englischem Untertitel

Der konservative und gläubige Muslim Mahmud ärgert sich über den liberalen Lebensstil seines Sohnes Heli. Der weltoffene und gebildete junge Mann interessiert sich mehr für sein Tablet als für die Werte seines Vaters. Als Mahmud im hohen Alter noch ein­mal beschließt, sich auf eine religiöse Reise zu begeben, ist Heli plötzlich gezwungen, ihn zu begleiten. Unterwegs ergeben sich unvorhergesehene Hindernisse, die die beiden dazu bringen, sich mit ihren unüberbrückbaren Differenzen auseinanderzusetzen. Es scheint, als könnten sie ihr seit Jahren angespanntes Verhältnis endlich etwas lockern und doch noch ein Verständnis füreinander entwickeln.
Ismail Basbeth zeichnet mit seinem poetischen Roadmovie eine Metapher für das Verhältnis von Tradition und Moderne im zeit­genössischen Islam Indonesiens, ohne dabei Partei zu ergreifen.
Einführung und Gespräch mit: Ulrich Dornberg Weiterlesen

KLIMA, KOHLE UND KONZERNE

19. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Kathrin Hartmann (Journalistin) / Dr. Michaela Haug (Uni Köln) / Dr. Oliver Pye (Uni Bonn)


Der größte Inselstaat der Erde verfügt über vielfältige Rohstoffe. Seit Jahrhunderten werden diese überwiegend von ausländischen Mächten sowie lokalen Eliten ausgebeutet. Demokratisierung und Dezentralisierung haben die ökologisch schädliche und sozial ungerechte Ressourcenausbeutung nicht beendet. Im Gegenteil – in vielen Regionen haben Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit zugenommen. Aktuell ist die Palmölindustrie ein gewaltiger Wachstumsfaktor, wie auch der Kohleabbau, bei dessen Nutzung nachhaltige Aspekte kaum Berücksichtigung finden. Beide Industriezweige sind wirtschaftlich von großer

Bedeutung und tragen zugleich zu vielfältigen Konflikten, der Entwaldung und Verarmung der lokalen Bevölkerung bei. Der Raubbau an der Natur hat zudem spürbare Auswirkungen auf den Klimawandel. Korruption, einseitige Interessen sowie unzureichende gesetzliche Maßnahmen führen zu einer risikoreichen Entwicklung.
Kathrin Hartmann ist Journalistin und Buchautorin in München, sie beschäftigt sich mit Greenwashing, mit den Folgen neoliberaler Entwicklungshilfe und der Green Economy im globalen Süden. Für ihr Buch „Aus kontrolliertem Raubbau“ (Blessing Verlag 2015) untersuchte sie unter anderem die sozialen und ökologische Folgen des Palmölanbaus in Indonesien und der Garnelen-Aquakultur in Bangladesch. [www.ende-der-maerchenstunde.de]
Michaela Haug ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie der Universität zu Köln und Mitglied des Global South Studies Center Cologne (GSSC). Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen politische Ökologie, (indigene) Landrechte, Gender, soziale Ungleichheit und Mensch-Umweltbeziehungen in Südostasien/Indonesien.
Oliver Pye ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Südostasienwissenschaften am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte sind Globalisierung, soziale Bewegungen und gesellschaftliche Naturverhältnisse in Südostasien. Gegenwärtig arbeitet er zu den transnationalen Dimensionen der Palmölkontroverse. Jüngste Veröffentlichungen sind “The Palm Oil Controversy in Southeast Asia. A Transnational Perspective” (2012) und “A Political Ecology of Agrofuels” (2015, Mitherausgeber).

Vierteilige Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation zwischen der Deutsch Indonesischen Gesellschaft e.V., der Stiftung Asienhaus e.V. und dem Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt*, wo die Veranstaltungen stattfinden – jeweils in der Bibliothek, der Eintritt ist frei.

ISLAMISMUS IN INDONESIEN: DAS LANGSAME ENDE VON PLURALISMUS UND DEMOKRATIE?

12. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Prof. Dr. Susanne Schröter (Uni Frankfurt)

Das Ende der autoritären Herrschaft des Diktators Suharto bedeutete ab 1999 nicht nur für demokratische Intellektuelle, Künstler und Feministinnen neue Freiheiten, sondern auch für Islamisten, die in den vergangenen 20 Jahren einen ungeahnten Zulauf erhalten haben. Das Ziel der Islamisten besteht darin, Indonesien sukzessive in einen islamischen Staat umzuwandeln, die Scharia einzuführen und die Bürger des Landes religiösen Normen zu unterwerfen. Die Rechte von Frauen und Minderheiten erodieren zunehmend, und die spektakuläre Inhaftierung des christlichen Gouverneurs von Jakarta im Mai wegen angeblicher Blasphemie zeigt, dass Pluralismus und Demokratie ernsthaft bedroht sind.
Susanne Schröter ist Direktorin des „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ am Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.
Jüngste Veröffentlichungen:
Schröter, Susanne (2016): Gott näher als der eigenen Halsschlagader. Fromme Muslime in Deutschland. Frankfurt: Campus.
Schröter, Susanne (2015): Die jungen Wilden der Ummah. Heroische Geschlechterkonstruktionen im Jihadismus. In: Friedensgutachten 2015. Berlin: Lit.
Schröter, Susanne, Hg. (2013): Geschlechtergerechtigkeit durch Demokratisierung? Transformationen und Restaurationen von Genderverhältnissen in der islamischen Welt. Bielefeld: Transcript.
Schröter, Susanne, Hg. (2013): Gender and Islam in Southeast Asia. Women’s rights movements, religious resurgence and local traditions. Leiden: Brill.

INDONESIEN NEU ENTDECKEN: PERSPEKTIVEN POLITISCHER UND WIRTSCHAFTLICHER ZUSAMMENARBEIT

5. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Daniel Müller (Ostasiatischer Verein Hamburg)


Indonesien ist der größte und wichtigste Staat in der ASEAN-Region. Nach einer Zeit einer eher binnenorientierten Wirtschaftspolitik hat das Land seit Antritt von Präsident Joko Widodo im Herbst 2014 begonnen, sich schrittweise weiter zu öffnen. Die Regierung hat eine Reihe von Reformen lanciert, die das Umfeld für Auslandsinvestoren spürbar erleichtern sollen. Darüber hinaus werden auch Anstrengungen unternommen, um die Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland und zur Europäischen Union politisch und wirtschaftlich weiter zu vertiefen. Indonesien bemüht sich, ein attraktives Investitionsziel zu sein, da es über Märkte von ausreichender Breite und Tiefe verfügt. Der Markteintritt bleibt allerdings eine Herausforderung und setzt vor allem gute Landeskenntnisse voraus.
Daniel Müller ist Regionalmanager ASEAN beim Ostasiatischen Verein Hamburg.

Vierteilige Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation zwischen der Deutsch Indonesischen Gesellschaft e.V., der Stiftung Asienhaus e.V. und dem Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt*, wo die Veranstaltungen stattfinden – jeweils in der Bibliothek, der Eintritt ist frei.

Filmpräsentation „Jakarta Disorder“

Mittwoch, 16. Dezember 2015, 19 Uhr
Aula Kunsthochschule für Medien Köln, in Kooperation mit der DIG
KHM – Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
Eintritt frei!

KHM KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN lädt herzlich ein zur Filmvorführung „BEST OF KHM“
JAKARTA DISORDER
– Trilogi Jawa II –
Ein Dokumentarfilm über Demokratie von ganz unten
>>> BESTER FILM <<<
Eine Welt Filmpreis NRW 2015
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DVD-RELEASE | KINO | DISKUSSION
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DVD-Premiere in der KHM!

DVD-Premiere in der KHM!

Weitere Infos: http://bit.ly/1NSdGms
Im Anschluss führt Prof. Frank Döhmann, Vizerektor der KHM, das Gespräch
mit dem Regisseur Ascan Breuer – „Outstanding Artist / Dokumentarfilm 2015“ (Republik Österreich)
SPECIAL: DVD-Release
Erstmals wird hier die DVD des Films als Neuerscheinung in Köln präsentiert: http://bit.ly/1Pf5tih

Inhalt

In JAKARTA DISORDER begleiten die Wiener Filmemacher Ascan Breuer und Victor Jaschke das Aufkeimen einer politische Bewegung in den weitläufigen Slums in der tropischen Megacity Jakarta: Die Einwohner beginnen sich gegen ihre Verdrängung durch internationale Investoren zur Wehr setzen. Dies ist ein Kampf „David gegen Goliath“ (ORF, ZIB 24), angeführt von zwei charismatischen Frauen, ein Kampf gegen Entrechtung und für aktive Teilhabe, der zu bahnbrechenden Umwälzungen im größten muslimischen Land der Erde führt. Diese gipfelten 2014 in der Wahl Joko Widodos zum neuen Präsidenten Indonesiens gipfelt. Ein Film über Demokratie von ganz unten.
Der preisgekrönte Dokumentarfilm ist bereits weitgereist: Seit dem Kinostart im vergangenen Jahr, wurde er international gezeigt, so zuletzt im Deutschen Filmmuseum zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr Indonesien als Gastland begrüßt hat. Und sogar in den Dörfern und Städten Kirgisistans und Indonesiens wurde der Film als Wanderkino vorgeführt. Zuletzt wurde er in Köln bei der Verleihung des „Eine Welt Filmpreis NRW 2015“ im Filmforum NRW / Museum Ludwig am vorgeführt.

DVD OUT NOW

Die kürzlich veröffentlichte DVD wird erstmals der Kölner Öffentlichkeit vorgestellt. Sie verfügt über deutsche, englische, spanische, indonesische und chinesische Untertitel.
DVD jetzt überall im Handel:

Stimmen

THE JAKARTA POST:
„The wit and political knowledge
displayed by the urban poor as depicted in JAKARTA DISORDER
shows that political rights not only belong to the educated.“
WDR 3 – RESONANZEN:
Ein besonderer Dokumentarfilm – so nah, und so fremd.“
PROFIL (Wien):
„Höchst sehenswert.“
RAY FILMMAGAZIN:
„…Das Mittendrin statt Nur-dabei ist die große Stärke des packenden Films,
in dem nicht Experten, sondern tatsächlich Betroffene reden.“
EINE WELT FILMPREIS 2015:
„Dieser einfühlsame und spannende Dokumentarfilm lässt miterleben, wie am Rande von Jakarta lebende Slum-Bewohner ihren Widerstand organisieren, als ihre Behausungen gigantischen Immobilien-Bauvorhaben internationaler Investoren weichen sollen. Aus zunächst offensichtlicher Ohnmacht wird eine relevante politische Stimme von Ausgegrenzten, die auf die noch junge Demokratie in Indonesien wirksam Einfluss nimmt. Im Zentrum dieser Bewegung stehen zwei faszinierende Protagonistinnen, deren Überzeugung und Handeln eindringlich und überzeugend vermittelt wird. Jakarta Disorder zeichnet sich durch eine hervorragende Montage aus, die entscheidend dazu beiträgt, dass ein komplexes Thema nachvollziehbar, bewegend und doch auch unterhaltsam vermittelt wird. Der Film lebt von eindrucksvoll in Szene gesetzten Kontrasten: Hier die oft machtlos erscheinenden Bewohner, die sich das Recht heraus genommen haben, Land für sich zu beanspruchen, das ihnen formal nicht gehört. Dort die expansive Macht des Kapitals. In diesen ausgezeichnet visualisierten Spannungsfeldern lässt der Film die beiden Protagonistinnen überzeugend auftreten und agieren. Die Kamera begleitet sie dabei engagiert, lässt Nähe und Sympathie zu ihnen entstehen, ohne Grenzen zu überschreiten. Zwei in Ihrer Lebensgeschichte und ihrer gesellschaftlichen Rolle sehr verschiedene Frauen werden zum Kristallisationspunkt für eine Sozialbewegung. Der Film geht dabei ehrlich mit den beiden und damit auch den Zuschauenden um: Die Protagonistinnen werden nicht nur in ihrer erfolgreichen Aktivierung der Bevölkerung gezeigt, sondern auch in sehr persönlichen Sequenzen, in denen ihre Motivation und Kraft, aber auch ihre Ratlosigkeit und Zweifel ins Bild kommen. Dieser Dokumentarfilm ist über Jakarta hinaus bedeutsam. Er rüttelt auf und stellt Anfragen. Es geht dabei um Sensibilität für die Verlierer von Globalisierung weltweit. Wichtig: Handeln statt Klagen ist die Botschaft. Die Potentiale sozialer Organisation zur Artikulierung elementarer menschlicher Interessen und deren politische Relevanz werden überzeugend vermittelt. In Verbindung damit werden Wert und Bedeutung von Demokratie reflektiert. Jakarta Disorder gelingt dies alles in Form einer packenden Dokumentation. Sie motiviert über den Film hinaus: organisiertes Handeln kann augenscheinliche Ohnmacht überwinden.“
GOETHE INSTITUT über die „Trilogi Jawa“:
„Die TRILOGI JAWA widmet sich aktuellen und globalen Fragen: Wie überleben marginalisierte und unterdrückte Bevölkerungsschichten inmitten der Highspeed-Modernisierung, an der sie nicht Teil haben? Wie machen sie ihr Leben lebenswert? Welche Möglichkeiten der gesellschaftlichen Emanzipation gibt es? Wie können sie sich selbst organisieren? Und welche Rolle spielen Traditionen und Mythen in einer Gesellschaft, die schnell in die Moderne drängt? Seine Filme sind jedoch auch eine Spurensuche in seine eigene Vergangenheit, in die Heimat seiner Mutter: Indonesien.“
PODCAST:
WDR 5 Scala – Aktuelles aus der Kultur (10.09.2015)
über die Verleihung des Eine Welt Filmpreis NRW an „Jakarta Disorder“:

TRILOGI JAWA als Video-on-Demand

JAKARTA DISORDER ist der zweite Teil von Ascan Breuers TRILOGI JAWA. Weitere Teile der Filmtrilogie sind der Kurzfilm PARADISE LATER (Berlinale 2010) und der „magische Dokumentarfilm“ RIDING MY TIGER (Visions Du Réel 2014).
Die gesamte TRILOGI JAWA wird von der Onlinevideothek Flimmit.com als Stream und Download angeboten:

Der Filmemacher

Ascan Breuer, geboren 1975 in Hamburg, deutsch-chinesisch-indonesischer Abstammung, lebt als Filmemacher, Medienkünstler und Kulturwissenschaftler in Wien, lehrt Dokumentarfilm und Visuelle Anthropologie an der Universität Wien. Gründer desDokumentarischen Labors, ausgezeichnet als „Outstanding Artist 2015“ von der Republik Österreich. Studium an der Universität Wien und der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln. Seine Filme und Video-Installationen werden international gezeigt (Berlinale, Cannes, MoMA New York, u.a.).

Indonesien Forum NRW: Welches Buch nehme ich mit auf die Insel?

Donnerstag, 3. Dezember 2015, 18:00 bis 20:00 Uhr
Galerie Smend, Mainzer Straße 31, 50678 Köln (Südstadt)

Welches Buch nehme ich mit auf die Insel ?

Eine Nachlese zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Ehrengast Indonesien.
Ein Überblick zur zeitgenössischen Literatur und Vorstellung ausgewählter Neuerscheinungen.

Anmeldungen unter: mail@dig-koeln.de
Wegen beschränktem Platzangebot kann eine Zusage nur nach Voranmeldung erfolgen.

Indonesienforum NRW Köln 3.12.15Flyer

Weitere Informationen: www.aachen.ihk.de

Workshop: Indonesien 1965 ff.: Die Vergangenheit anschauen, die Zukunft gestalten

Samstag, 24. Oktober 2015, ab 10:30 Uhr +
Sonntag, 25. Oktober 2015, ab 10:00 Uhr
Migrapolis Haus, Brüdergasse 16-18 , 53111 Bonn

Unkostenbeitrag 10 Euro, vor Ort zu entrichten
Wir bitten um Anmeldung bis zum 20. Oktober.

Hier geht es zur Anmeldung via Onlineformular
Telefonische Anmeldung: 0221-71612111

Filmpräsentation „Jakarta Disorder“ von Ascan Breuer mit Publikumsgespräch in der Reihe „Best of KHM“

Von 1965 bis ca. 1968 wurden in Indonesien im Zuge der Machtergreifung Suhartos nach unterschiedlichen Schätzungen einige Hunderttausend bis 2,5 Millionen Mitglieder und Sympathisanten der Kommunistischen Partei ermordet. Weitere Hunderttausende wurden inhaftiert, gefoltert und als Zwangsarbeiter sowie Sexsklavinnen missbraucht. Bis heute hat es von staatlicher Seite keine systematische Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der indonesischen Geschichte gegeben. Auch der amtierende Präsident Joko Widodo, der sich im Wahlkampf noch für eine Aufarbeitung ausgesprochen hatte, lehnt bislang eine Entschuldigung für die Opfer ab.

Im Oktober 2015, in dem sich der Beginn der Massaker zum 50. Male jährt, möchten wir im Rahmen eines Workshops mit Überlebenden, Zeugen, Juristen und Journalisten über die Ereignisse von damals und ihre Aktualität im demokratischen Indonesien nach Suharto sprechen. Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein, mit uns zu diskutieren.

In Panel-Diskussionen wollen wir uns den Ereignissen 1965 auf verschiedene Weise nähern. So werden wir uns besonders auch mit dem internationalen Kontext beschäftigen, in dem die Massenmorde in Indonesien stattfinden konnten, mit der Zerschlagung der linken Bewegung mit besonderem Fokus auf die Frauenbewegung und mit den Möglichkeiten einer Aufarbeitung, wie sie gegenwärtig von zivilgesellschaftlichen Initiativen und der indonesischen Regierung diskutiert werden.

Wir freuen uns auf Ihr / euer Kommen!

Timo Duile, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn

Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus

Sri Tunruang, International People’s Tribunal 1965

Die Veranstaltung wird zweisprachig auf Deutsch und Indonesisch stattfinden.

Flyer mit Programm finden Sie hier.

Programm

Samstag, 24. Oktober 2015

10:30 Anmeldung

11:00 Begrüßung durch Prof. Dr. Christoph Antweiler, Universität Bonn; Vorstellung des Programms durch Dr. Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus

11:15 Lesung: Brief von Kornelius Purba

11:20: Indonesien 1965 ff. im Kontext, Anett Keller, Südostasien-Informationsstelle

11:35 „Gegen das Vergessen“ – Persönliche Berichte zu Indonesien 1965 von Ibaruri Sudarsono, Zeitzeugin (Paris), Martin Aldeia, Schriftsteller (Indonesien), Tatat, Menschenrechtsaktivistin (Osnabrück)

12:30 Musik by Pesangrahan Indonesia e.V

12:45 Mittagessen: Köstlichkeiten aus Indonesien

14:00 Gedicht „Zerissene Kebaya“

14:10 Indonesien 1965 ff. – Die Folgen für die Frauenbewegung

Anett Keller, SOAI & Francisca Pattipilohy, Zeitzeugin (Den Haag)

15:15 Lied „Genjer-Genjer“

Pause

16:15 Indonesien 1965 im internationalen Kontext

Dr. Rainer Werning, Südostasienwissenschaftler und Publizist zu Südost- und Ostasien: Die Welt im Kalten Krieg

Gerhard Kuhn, Theologe, arbeitet von 1963 bis 1973 in Indonesien: In Indonesien 1965ff -Erinnerungen eines Augenzeugen

Diskussion

18:00 Abendessen und Ausklang

Sonntag, 25. Oktober 2015

10:00 Ankommen

10:30 Begrüßung durch Sri Tunruang, International People’s Tribunal 1965, Timo Duile, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn

10:40 Die Vergangenheit anschauen, die Zukunft gestalten

Möglichkeiten juristischer und gesellschaftlicher Aufarbeitungsprozesse, Jonas Bens, FU Berlin;

Indonesiens schwieriger Umgang mit der Vergangenheit, Hendra Pasuhuk, Deutsche Welle

Im Gespräch: Dr. Siswo Pramono, Botschaft der Repbulik Indonesien, Berlin und Dr. Ratna Saptari, International People’s Tribunal 1965, Den Haag

12:20 Zivilgesellschaftlich Initiativen: solidarisches

Handeln und Vernetzung

13:30 Mittagessen

Verabschiedung mit musikalischem Ausklang

Ausstellung: Indonesien 1965 in den deutschen Medien, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn

Veranstalter: Stiftung Asienhaus, Asienhaus Hochschulgruppe Bonn, International People’s Tribunal 1965 mit Südostasien-Informationsstelle, Pesangrahan Indonesia e.V., Deutsch Indonesische Gesellschaft Köln, Universität Bonn – Abteilung für Südostasienwissenschaften

Mit freundlicher Unterstützung von Engagement Global im Auftrag des

Veranstaltungsort: Migrapolis Haus, Brüdergasse 16-18 , 53111 Bonn

Details & Anfahrt: Migrapolis Haus

Frankfurter Buchmesse – Ehrengast 2015 Indonesien

14.-18. Oktober 2015
Frankfurter Buchmesse
Die Deutsch-Indonesische Gesellschaft ist am Gemeinschaftsstand in Halle 4.1 N 27 vertreten: u.a. Lesungen aus „Frauen am Rande des Sees“, Auslage der Unterschriftaktion/Petition zur Wahrung des „Menschenrechts auf Wasser“ und zur Unterstützung der Nominierung des Tobasees als UNESCO-Geopark

Weitere Informationen über Indonesien als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse finden sich hier!