ISLAMISMUS IN INDONESIEN: DAS LANGSAME ENDE VON PLURALISMUS UND DEMOKRATIE?

12. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Prof. Dr. Susanne Schröter (Uni Frankfurt)

Das Ende der autoritären Herrschaft des Diktators Suharto bedeutete ab 1999 nicht nur für demokratische Intellektuelle, Künstler und Feministinnen neue Freiheiten, sondern auch für Islamisten, die in den vergangenen 20 Jahren einen ungeahnten Zulauf erhalten haben. Das Ziel der Islamisten besteht darin, Indonesien sukzessive in einen islamischen Staat umzuwandeln, die Scharia einzuführen und die Bürger des Landes religiösen Normen zu unterwerfen. Die Rechte von Frauen und Minderheiten erodieren zunehmend, und die spektakuläre Inhaftierung des christlichen Gouverneurs von Jakarta im Mai wegen angeblicher Blasphemie zeigt, dass Pluralismus und Demokratie ernsthaft bedroht sind.
Susanne Schröter ist Direktorin des „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ am Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.
Jüngste Veröffentlichungen:
Schröter, Susanne (2016): Gott näher als der eigenen Halsschlagader. Fromme Muslime in Deutschland. Frankfurt: Campus.
Schröter, Susanne (2015): Die jungen Wilden der Ummah. Heroische Geschlechterkonstruktionen im Jihadismus. In: Friedensgutachten 2015. Berlin: Lit.
Schröter, Susanne, Hg. (2013): Geschlechtergerechtigkeit durch Demokratisierung? Transformationen und Restaurationen von Genderverhältnissen in der islamischen Welt. Bielefeld: Transcript.
Schröter, Susanne, Hg. (2013): Gender and Islam in Southeast Asia. Women’s rights movements, religious resurgence and local traditions. Leiden: Brill.