Termine 2012

Freitag, den 19. bis Sonntag, den 21. Oktober 2012

Verborgene Botschaften aus der Vergangenheit Papuas

Ehemalige Synagoge Ahrweiler

Eine Ausstellung mit Baumrindenbildern aus Papua / Indonesien und einem attraktiven Rahmenprogramm. Der Verkaufserlös der originellen Gemälde geht an das indonesische Institut für Gerechtigkeit und Frieden für Frauen und das Frauenhaus Ahrweiler
Frauen, die sich als Malerinnen betätigen, sind heutzutage keine ungewöhnliche Erscheinung. Ganz anders verhält es sich jedoch mit Martha Ohee, die auf der Insel Asye im Sentani-See in Papua lebt. Dort als Frau zu malen, bedeutet sich über uralte Tabus hinwegzusetzen. Malen und das Verfertigen von Ornamenten war auf der kleinen, nur 300 Einwohner zählenden Insel bislang Männern vorbehalten. „Ich habe angefangen zu malen, um unsere Kultur zu bewahren und ein Einkommen zu haben, nicht weil ich mich gegen die Tradition wenden wollte“, beschreibt Martha, was sie veranlasste mit dem Malen zu beginnen. Weitere Frauen auf der Insel Asye sind inzwischen ihrem Beispiel gefolgt.
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Aus Baumrinde  wird in einem langwierigen Prozess die Grundlage für die Ornamentik geschaffen.

Die Motive können auch Botschaften darstellen, mit denen traditionellerweise die Papua Nachrichten übermitteln.

Die Muster und Motive auf Marthas Baumrindenbildern stehen in einer sehr alten Tradition, die über viele Generationen weitergegeben wurde. Sie sind tief in den Glaubensvorstellungen und der Magie der Bevölkerung verwurzelt und spiegeln ihre Verbindung zur Natur wider. Die Malerei ist ein Beispiel indigener Kunst, die mit natürlichen Materialien wie Asche, Kreide, Erde und pflanzlichen Farbstoffen auskommt. Das Dekorative dominiert. Jedem Muster wohnen bestimmte magische oder mystische Bedeutungen inne. Das Geheimnis ist in jedem einzelnen Muster und gleichzeitig in den verschiedenen Ebenen der Formensprache des Bildes verborgen. Deswegen ist auch nicht jeder imstande zu malen. Martha selbst kennt die Bedeutung der von ihr verwendeten Muster nur teilweise, muss darüber aber schweigen. Nur der für die Wahrung der Tradition zuständige kepala adat ist mit sämtlichen Motiven vertraut. Über sie Kenntnis zu erlangen, ist nur auf rituellem Weg möglich. Wie in der sogenannten primitiven Kunst üblich, signiert Martha ihre Werke nicht, da das künstlerische Schaffen als Ausdruck des Kollektivs und seines Geisteslebens angesehen wird, dem Künstler als Individuum mithin keine eigene Bedeutung zukommt.
Martha war zuletzt im Mai 2012 auf der Floriade im niederländischen Venlo, wo sie ihre Malerei ausstellte. Ihre Arbeit ist mit einer Anerkennung des indonesischen Präsidenten ausgezeichnet worden. Die Bilder sind ein traditionelles kulturelles Erbe, das heutzutage auch auf dem Kunstmarkt gehandelt wird.

Seit 1999 arbeiten die Regisseurin Lena Simanjuntak und das Institut Gerechtigkeit und Frieden für Frauen/NUR in Indonesien mit Frauenorganisationen zusammen, die ihre Situation als Randgruppen der Gesellschaft in der Öffentlichkeit zum Thema machen. Sie haben sich für das Theaterspielen entschieden, um ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen Ausdruck zu verleihen und auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Marginalisierte Bevölkerungsgruppen haben in der Öffentlichkeit keine Lobby. Mangelnde schulische und berufliche Bildung, kein regelmäßiges Einkommen, keine Gesundheitsversorgung und ein unsicherer rechtlicher Status machen es den Einzelnen häufig unmöglich, sich aus eigener Kraft aus schwierigen Lebens-situationen zu lösen.
Vor allem Frauen sind in der indonesischen Gesellschaft benachteiligt. Ein Beispiel für die anhaltende Diskriminierung ist das Bildungssystem. Viele Mädchen werden aufgrund von kulturellen Klischees von der höheren formalen Bildung ferngehalten. Für weibliche Randgruppen sind Lebensbedingungen daher besonders schwierig.
Hausmädchen, Prostituierte, Landarbeiterinnen, Tagelöhnerinnen, Binnenflüchtlinge oder weibliche Tsunami-Opfer haben in der Öffentlichkeit keine Stimme. Ihre Erfahrungen von Diskriminierung, Ungerechtigkeit und Gewalt bleiben ungehört.
Was muss geschehen, damit Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung erlangen, damit bestehende Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen aufgehoben werden?
Diese Fragen veranlassen Aktivistinnen zur Suche nach alternativen Bildungs- und Ausdrucksmöglichkeiten. Dem Theater kommt dabei eine wirkungsvolle und herausragende Funktion zu. Es ist in allen Kulturen verwurzelt. Das Spiel ist ein Medium, Protest und Widerstand zu thematisieren. Außerdem stärkt der Prozess des Theaterspielens gemeinschaftliche Erfahrungen, definiert Rollen und Arbeitsteilungen, aber auch Toleranz gegenüber anderen Menschen hinsichtlich der Unterschiede in Glauben, Alter, Geschlecht, usw.
Deshalb unterstützt das Institut seit mehr als zehn Jahren lokale indonesische Organisationen bei ihrer Theaterarbeit. Die Absicht der gemeinsamen Arbeit in den Theaterprojekten ist, Opfer gesellschaftlicher Missstände selbst ihre Stimme erheben zu lassen, und damit das Bewusstsein und das Selbstbewusstsein sowohl der Betroffenen als auch das der Öffentlichkeit zu stärken.

Die einzelnen Ziele der Theaterarbeit sind:

Organisationsentwicklung für Kampagnen

Alternative Bildung

Psychologische Betreuung in Konfliktsituationen

Stärkung der Frauenrolle

Stärkung der Rechte der Frauen

Stützung demokratischer Prozesse

Entwicklung künstlerischer Fertigkeiten

Die Projekte werden durch private Spenden sowie Zuschüsse unterschiedlicher Organisationen ermöglicht. Neben anderen hat die Frauenhilfsorganisation medica mondiale das Papua-Theaterprojekt gefördert.
Die Rechte der Frauen zu stärken, die Einrichtung von Netzwerken zu ermöglichen, das soll durch Theaterarbeit und Kunstaktionen erreicht werden. Dies zielt einerseits auf eine Bewusstseinsänderung und andererseits auf aktives gesellschaftliches Handeln. Die Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen sowie mit (Natur-) Katastrophen ist Bestandteil der unterschiedlichen Projekte, die auch Trauma-Arbeit mit betroffenen Frauen beinhalten. Die vom Institut durchgeführten Projekte sind in erster Linie an Orte gebunden, wo sich politische und gesellschaftliche Konflikte feststellen lassen.

Theaterstücke werden gemeinsam erarbeitet, in denen Erfahrungen von häuslicher und staatlicher Gewalt sowie politischer Willkür an die Öffentlichkeit gebracht werden, so auch 2010 – 2012 in Papua. In dem Theaterstück „Die Stimme von Angganetha“ ist diese Problematik thematisiert worden. Das Frauentheater „Orchidee“ möchte mit seiner Initiative auf Probleme aufmerksam machen und eine Diskussion über Lösungsmöglichkeiten befördern.

Mit dem Erwerb der Baumrindenbilder tragen Sie zur Unterstützung dieser Aktivitäten bei und fördern einen Weg zur friedlichen und gerechten Lösung alltäglicher Auseinandersetzungen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Institut Gerechtigkeit und Frieden für Frauen/NUR aus Indonesien mit der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft e.V.

Der Erlös aus dem Verkauf der Werke geht an das Institut Frieden und Gerechtigkeit für Frauen sowie das Frauenhaus Ahrweiler.

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Kontakt:

Karl Mertes

Tel. 0221 73 28 056 / 01577 44 60 226 /

mertes@netcologne.de


 

Mittwoch, 3. Oktober  2012

Interkulturelles Märchenfestival

IGNIS, Europäisches Kulturzentrum
Elsa Brandtsröm Str. 6
50668  K ö l n

Das interkulturelle Märchenfestival ist der Meilenstein im interkulturellen Köln. Hier präsentieren Künstler aus aller Welt die Märchen ihrer ursprünglichen Heimat. Sie werden vielseitig vorgetragen, auf hohem Niveau für Kölner jeder Couleur und aller Altersstufen. Märchen regen das wechselseitige Verständnis an und helfen uns die Helden, die Werte und den Glauben der jeweiligen Kultur zu verstehen.

Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch eine Kooperation von IGNIS e. V. und Kölner Kulturklüngel mit zahlreichen Organisationen und
Initiativen und findet 2012 zum viertenmal statt. Gefördert durch Kulturamt der Stadt Köln und RheinEnergie Stiftung Kultur Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Woche Köln 2012
In diesem Jahr erwartet Sie wieder ein vielfältiges Programm, u.a.:

Die Frau am Rande des Sees – Ein Märchen aus Sumatra


 

Samstag, 8. September 2012

Kampung Köln – Wanderung durch das Indonesische Köln

1. Station: Galerie und Batik Museum  Smend – Führung durchs Museum     durch Rudolf Smend
2. Station: Galerie Morgenland – mit Erklärungen von Sabine Heineken und     Batak-Tanz von Lena Simanjuntak
3. Station: „Käffchen“ – Kopi Luwak – Erklärung und Verkostung
Endstation: Restaurant Haus Java

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Kölner Kulturklüngel


Samstag, den 1. September 2012

Indonesien-Tag 

Samstag, den 1. September 2012
Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstraße, 50670 Köln (Nähe Ebertplatz)

ab 11:00 Uhr – auf dem Hof
Pasar Senggol
Basar mit Kunsthandwerk, Büchertisch, Imbissständen, exotischen Produkten
und mehr . . .

Indonesientag Flyer

14:00 bis 16.00 Uhr – im Offenen Treff (neben Informationsbüro)
Islam in Indonesien
Die Republik Indonesien ist das Land mit der weltweit größten Zahl an Muslimen. Traditionell haben sich Islam, Christentum, Hinduismus und Buddhismus sowie traditionelle Glaubensvorstellungen miteinander arrangiert. Gegenwärtig ist eine zunehmende Politisierung religiöser Fragen zu beobachten. Der Islam erfährt populären Zuspruch und drängt auf weiteren gesellschaftlichen Einfluss.
In einer Podiumsdiskussion werden aktuelle Fragen und Perspektiven besprochen.

Außerdem:
Tänze und künstlerische Darbietungen – aus Bali und Java.

 

Kontakt: mail@dig-koeln.de / 0221 – 73 28 056


 

Sonntag, den 1. Juli 2012

Internationales und interkulturelles Kultur- und Begegnungsfest in Bonn

Sonntag, den 1. Juli 2012
Münsterplatz und Marktplatz, Bonn

interkultur

Programmflyer


 

Mittwoch, den 20. Juni 2012 (Eröffnung)

ULOS – Textilien der Batak

Mittwoch, den 20. Juni 2012 – ab 19:00 Uhr (Eröffnung)
Galerie Smend, Mainzer Straße 31, Köln-Südstadt

Austellung: 20. Juni – 1. September

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ULOS – Ikats der Batak vom Tobasee, Nordsumatra

Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, den 20. Juni 2012 – 19 Uhr

Grußworte Damos Dumoli Agusman, Generalkonsul der Republik Indonesien, Frankfurt

Kurze Einführung Dr. Sandra Niessen, Oosterbek / Arnheim NL

Die Ausstellung zeigt Ikats aus der Sammlung von Sandra Niessen
Die als Ulos bezeichneten Ikats werden bis heute für animistische Rituale der Batak eingesetzt.
Fotografien des indonesischen Filmemachers MJA Nashir dokumentieren Prozesse der Ikatweberei.

www.sandra.niessen.nl
www.bataktextiles.com

Filmvorführung am Eröffnungsabend: RANGSA NI TONUN
Ein ethnografischer Film über die Batak vom Tobasee, Nordsumatra, Indonesien
von MJA Nashir

Der indonesische Filmemacher MJA Nashir zeigt in diesem Film die verschiedenen Stadien der Ikatweberei,von der Baumwollernte bis zu den verschiedenen Prozessen der Färberei und Weberei. Er gibt Einblicke in die animistisch-rituellen Lebenswelten der Batak vom Tobasee, wobei hier die Ikats (Ulos) eine den jeweiligen Ritualen zugeordnete und gewichtige Rolle spielen. Der Film ist in englischer Sprache, aufgenommen 2010-2012 (30 Minuten)

Kurator der Ausstellung Joachim Blank

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Die beiden Abbildungen sind entnommen dem Buch „Legacy in cloth“
von Sandra Niessen

Informationen unter www.smend.de


Donnerstag, den 14. Juni 2012

Damen-Stammtisch

Donnerstag, den 14. Juni 2012 – 19:00 Uhr
Haus Java, Am Rinkenpfuhl 57, 50676 Köln (Nähe Rudolfplatz)


 

Dienstag, den 15. Mai 2012

DIG Jahresessen

Dienstag, den 15. Mai 2012 – 19:00 Uhr
Haus Java, Am Rinkenpfuhl 57, 50676 Köln (Nähe Rudolfplatz)

Reservierungen bitte unter (0221) 246 421


Samstag, den 15. April 2012

Thementag Südostasien im Rautenstrauch-Joest-Museum

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Sonntag, den 15. April 2012 – ab 10:00 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33, 50667 Köln

Informationen im Programm


Samstag, den 14. April 2012

Kampung Köln –  Indonesien in Köln

Samstag, den 14. April 2012 – 14:00 Uhr
Galerie Smend, Mainzer Straße 31, Köln-Südstadt

Treffpunkt: Galerie Smend, Mainzer Straße 31, Köln-Südstadt
Kampung heißt Dorf – Kampung Köln: Beim Stadtspaziergang mit Mariana Kwa auf den Spuren von Indonesien – im Batik Museum erzählen Bilder Geschichten und am Neumarkt steht ein Reisspeicher auf Holzstelzen, Abstecher in eine Galerie und ein kulinarisches Angebot runden den Nachmittag ab

Anmeldungen unter www.kulturkluengel.de


 

 

Mittwoch, den 4. April 2012

„Die wunderbaren Welten des Gamelan“

Mittwoch, den 4. April 2012 -20:00 – 21:00 Uhr (Konzert)
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstr. 29-33, 50667 Köln

Reservierung erforderlich!
Tel: 0221 – 221 313 56 oder
Email: rjm@stadt-koeln.de

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Rena Meyer Wiel – Gesang
Christoph Schumacher – Gamelan
Hartmut Zänder – Gamelan
Ramesh Shotham – Perkussion
Jens Düppe – Schlagzeug, Elektronik

KONZERT: 20-21 Uhr
EINTRITT: 12 € / 8 €

Kommunikation 9, so heißt eine innovative Improvisationsreihe des Kölner Komponisten und Schlagzeugers Jens Düppe. Kommunikativ und Musikstilüberlagernd umfasst die Konzertreihe in 2012 sieben Konzerte, wobei drei der Konzerte im Rautenstrauch-Joest-Museum bzw. im Museum Schnütgen aufgeführt werden.
Der Gamelan Raum des Rautenstrauch-Joest-Museums, die Cäcilienkirche des Museum Schnütgen und das Foyer des Rautenstrauch-Joest-Museums, welches beide Gebäudekomplexe verbindet, werden zur Bühne für diese drei außergewöhnlichen Zusammenkünfte von Musikern, Tänzern und Lichtkünstlern.
Bei der Auftaktveranstaltung der drei Konzerte teilen sich die Sängerin Rena Meyer Wiel, der Gamelanspieler Christoph Schumacher, der indische Perkussionist Ramesh Shotam und der Initiator Jens Düppe am Schlagzeug und elektronischer Klangerzeugung die Bühne. Verstärkt wird das Ensemble durch Hartmut Zänder, einen weiteren Gamelanexperten.
Improvisatorisch, kommunikativ sowie spielerisch wird der fernöstliche Klang des Gamelan in ein westliches Verständnis von konzertanter Musik eingebettet. Eine spontane Reise, welche zwei fern voneinander gelegene Kulturen der Welt musikalisch verbindet.

Mehr Info auf www.jensdueppe.de


 

 

Donnerstag, den 22. März 2012

„Die Scharia-Gesetze und die Frauenbewegung in Indonesien“

Donnerstag, den 22. März 2012 – 19:30 Uhr
Großes Forum, Bürgerzentrum Alte Feuerwache
Melchiorstraße 3, 50670 Köln ( Nähe Ebertplatz)
Vortrag und Diskussion (indonesisch-deutsch)

mit Nursyahbani Katjasungkawa,
Rechtsanwältin, Feministin und Menschenrechtsaktivistin

Indonesien ist bekanntlich das Land mit der weltgrößten islamischen Bevölkerung. Gegenwärtig ist eine zunehmende Politisierung religiöser Themen festzustellen.
Im Zusammenhang mit der – mit religiösen Argumenten ausgetragenen – Diskussion um Demokratisierung in Indonesien hat die Scharia, als islamische Gesetzgebung definiert, eine bedeutende Funktion. Dabei geht es u.a. um die Rolle der Frau, die nach dem Koran bestimmten Rechte und Pflichten.
Mit Nursyahbani Katjasungkana (Jahrgang 1955) haben wir eine streitbare Vertreterin für Frauenrechte zu Gast.
„Die gezielte Stärkung der Gemeinschaft ist der Schlüssel zur Veränderung“ ist das Motto der Menschenrechtsaktivistin. Die feministische Anwältin und Kämpferin für Frauenrechte gründete die Frauenvereinigung für Gerechtigkeit (APIK) und baute die Einrichtung Rechtshilfe für Frauen in Jakarta auf, deren Mitglieder anfangs aus früheren Klientinnen und Opfern rekrutiert und in Rechtshilfe ausgebildet wurden. Während der Reformpolitik ab 1998 – in der Nach-Soeharto-Zeit – gründete Nursyahbani gemeinsam mit anderen Aktivistinnen die Indonesische Frauenkoalition für Gerechtigkeit und Demokratie, die erste Massen-organisation für Frauen im Land seit 1965. Sie war Parlamentsabgeordnete der PKB (National Awakening Party). [1000peacewomen]
Für die „Stärkung der Gemeinschaft“ setzt sie sich engagiert ein. In den urbanen Zentren Indonesiens weichen die traditionellen Rollenbilder langsam auf. „Man kann dies beobachten, seit der Wohlstand gestiegen ist und seit revolutionäre Verhütungsmittel ihren Einzug gehalten haben“, so die ehemalige Politikerin. Feministische Gedanken fänden allmählich Niederschlag in Bildung und der Wahrnehmung der Umwelt. Und der Einzug der Demokratisierung in Asien habe auch die Diskussionen über Sexualität möglich gemacht. „Intime Beziehungen können heute auch ohne Ehe eingegangen werden“, sagt Nursyahbani. Das sei ein großer Befreiungsschlag für die Frauen. „Die traditionell islamische Rolle der Frau als sexuelle Gespielin für ihren Ehemann ist vorbei – heute hat sie auch andere Optionen.“ [Welt Online]