KLIMA, KOHLE UND KONZERNE

19. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Kathrin Hartmann (Journalistin) / Dr. Michaela Haug (Uni Köln) / Dr. Oliver Pye (Uni Bonn)


Der größte Inselstaat der Erde verfügt über vielfältige Rohstoffe. Seit Jahrhunderten werden diese überwiegend von ausländischen Mächten sowie lokalen Eliten ausgebeutet. Demokratisierung und Dezentralisierung haben die ökologisch schädliche und sozial ungerechte Ressourcenausbeutung nicht beendet. Im Gegenteil – in vielen Regionen haben Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit zugenommen. Aktuell ist die Palmölindustrie ein gewaltiger Wachstumsfaktor, wie auch der Kohleabbau, bei dessen Nutzung nachhaltige Aspekte kaum Berücksichtigung finden. Beide Industriezweige sind wirtschaftlich von großer

Bedeutung und tragen zugleich zu vielfältigen Konflikten, der Entwaldung und Verarmung der lokalen Bevölkerung bei. Der Raubbau an der Natur hat zudem spürbare Auswirkungen auf den Klimawandel. Korruption, einseitige Interessen sowie unzureichende gesetzliche Maßnahmen führen zu einer risikoreichen Entwicklung.
Kathrin Hartmann ist Journalistin und Buchautorin in München, sie beschäftigt sich mit Greenwashing, mit den Folgen neoliberaler Entwicklungshilfe und der Green Economy im globalen Süden. Für ihr Buch „Aus kontrolliertem Raubbau“ (Blessing Verlag 2015) untersuchte sie unter anderem die sozialen und ökologische Folgen des Palmölanbaus in Indonesien und der Garnelen-Aquakultur in Bangladesch. [www.ende-der-maerchenstunde.de]
Michaela Haug ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie der Universität zu Köln und Mitglied des Global South Studies Center Cologne (GSSC). Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen politische Ökologie, (indigene) Landrechte, Gender, soziale Ungleichheit und Mensch-Umweltbeziehungen in Südostasien/Indonesien.
Oliver Pye ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Südostasienwissenschaften am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte sind Globalisierung, soziale Bewegungen und gesellschaftliche Naturverhältnisse in Südostasien. Gegenwärtig arbeitet er zu den transnationalen Dimensionen der Palmölkontroverse. Jüngste Veröffentlichungen sind “The Palm Oil Controversy in Southeast Asia. A Transnational Perspective” (2012) und “A Political Ecology of Agrofuels” (2015, Mitherausgeber).

Vierteilige Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation zwischen der Deutsch Indonesischen Gesellschaft e.V., der Stiftung Asienhaus e.V. und dem Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt*, wo die Veranstaltungen stattfinden – jeweils in der Bibliothek, der Eintritt ist frei.

Kampung Köln – Indonesien in Köln

Samstag, 14. Oktober 2017, 14:00 – 17:30 Uhr

Treffpunkt: Galerie Smend, Mainzer Str. 31, 50678 Köln
Fußweg: 3 km. Startpunkt ist nicht gleich Endpunkt! Start: Südstadt nahe Ubierring, Ende: nahe Rudolfplatz
Dauer: etwa 3,5 Stunden, mit offenem Ende.
Preis: 25 € p.P.
Teilnehmerzahl (max.): 25

mit Mariana Kwa
Kampung heißt Dorf. Kampung Köln, beim Stadtspaziergang mit der kölsch-indonesischen Journalistin Mariana Kwa auf den Spuren von Indonesien: „Jejak Indonesia di Köln“ – „ein Schritt nach Indonesien in Köln“. Erhalten Sie Einblicke in die Galerie Rudolf Smend, einem der international renommiertesten Batiksammler, in die Arbeitsbereiche der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft und seien Sie auf Stippvisite beim Reisspeicher aus

Sulawesi am Neumarkt im Rautenstrauch-Joest-Museum. Neben Tanz- und Kunsthandwerk aus Bali und dem Teich im Hinterhof der Galerie Morgenland, dürfen Sie sich auf einen Bahasa Indonesia-Crashkurs und zahlreiche Reise-informationen freuen. Um sämtliche Facetten des indonesischen Kölns kennenzulernen, wird die Tour mit bester indonesischer Küche abgerundet.

Kulinarik optional nach der Tour: Verlängerungsprogramm Abendessen und Zeit für Gespräche in einem hervorragenden indonesischen Restaurant.

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ISLAMISMUS IN INDONESIEN: DAS LANGSAME ENDE VON PLURALISMUS UND DEMOKRATIE?

12. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Prof. Dr. Susanne Schröter (Uni Frankfurt)

Das Ende der autoritären Herrschaft des Diktators Suharto bedeutete ab 1999 nicht nur für demokratische Intellektuelle, Künstler und Feministinnen neue Freiheiten, sondern auch für Islamisten, die in den vergangenen 20 Jahren einen ungeahnten Zulauf erhalten haben. Das Ziel der Islamisten besteht darin, Indonesien sukzessive in einen islamischen Staat umzuwandeln, die Scharia einzuführen und die Bürger des Landes religiösen Normen zu unterwerfen. Die Rechte von Frauen und Minderheiten erodieren zunehmend, und die spektakuläre Inhaftierung des christlichen Gouverneurs von Jakarta im Mai wegen angeblicher Blasphemie zeigt, dass Pluralismus und Demokratie ernsthaft bedroht sind.
Susanne Schröter ist Direktorin des „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ am Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.
Jüngste Veröffentlichungen:
Schröter, Susanne (2016): Gott näher als der eigenen Halsschlagader. Fromme Muslime in Deutschland. Frankfurt: Campus.
Schröter, Susanne (2015): Die jungen Wilden der Ummah. Heroische Geschlechterkonstruktionen im Jihadismus. In: Friedensgutachten 2015. Berlin: Lit.
Schröter, Susanne, Hg. (2013): Geschlechtergerechtigkeit durch Demokratisierung? Transformationen und Restaurationen von Genderverhältnissen in der islamischen Welt. Bielefeld: Transcript.
Schröter, Susanne, Hg. (2013): Gender and Islam in Southeast Asia. Women’s rights movements, religious resurgence and local traditions. Leiden: Brill.

INDONESIEN NEU ENTDECKEN: PERSPEKTIVEN POLITISCHER UND WIRTSCHAFTLICHER ZUSAMMENARBEIT

5. Oktober 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Daniel Müller (Ostasiatischer Verein Hamburg)


Indonesien ist der größte und wichtigste Staat in der ASEAN-Region. Nach einer Zeit einer eher binnenorientierten Wirtschaftspolitik hat das Land seit Antritt von Präsident Joko Widodo im Herbst 2014 begonnen, sich schrittweise weiter zu öffnen. Die Regierung hat eine Reihe von Reformen lanciert, die das Umfeld für Auslandsinvestoren spürbar erleichtern sollen. Darüber hinaus werden auch Anstrengungen unternommen, um die Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland und zur Europäischen Union politisch und wirtschaftlich weiter zu vertiefen. Indonesien bemüht sich, ein attraktives Investitionsziel zu sein, da es über Märkte von ausreichender Breite und Tiefe verfügt. Der Markteintritt bleibt allerdings eine Herausforderung und setzt vor allem gute Landeskenntnisse voraus.
Daniel Müller ist Regionalmanager ASEAN beim Ostasiatischen Verein Hamburg.

Vierteilige Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation zwischen der Deutsch Indonesischen Gesellschaft e.V., der Stiftung Asienhaus e.V. und dem Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt*, wo die Veranstaltungen stattfinden – jeweils in der Bibliothek, der Eintritt ist frei.

INDONESIEN UND DIE MARITIME SEIDENSTRASSE: WOHIN GEHT DIE REISE?

28. September 2017, 18 Uhr
Rautenstrauch-Joest-Museum, Cäcilienstraße 29, 50667 Köln (am Neumarkt)
jeweils in der Bibliothek
der Eintritt ist frei

Dr. Mai Lin Tjoa-Bonatz (Uni Frankfurt) / Dominik Hofzumahaus ( Uni Bonn, Stiftung Asienhaus Köln)

Im Hinblick auf die legendäre Land- wie Seeverbindung spielte Indonesien eine tragende Rolle im internationalen Fernhandel. Ausgrabungen und spektakuläre Funde aus Schiffswracks liefern neue Befunde. Das maritime Kulturerbe ist ein viel diskutiertes Thema, wenn es sowohl um Eigentumsverhältnisse als auch internationale Politik geht.
Die hauptsächlich von China ausgehenden aktuellen Initiativen für die Neue Seidenstraße sind ein interkontinentales Infrastrukturnetzwerk. Die Anrainerstaaten entwickeln Projekte, um vielfältige Verbindungen zu intensivieren. In Indonesien wächst das Bewusstsein, dabei eine entscheidende Rolle spielen zu wollen.
Dr. Mai Lin Tjoa-Bonatz ist Lehrbeauftragte an der Gothe-Universität Frankfurt. Mehr als 15 Jahre war sie in archäologischen Forschungsprojekten in Indonesien beschäftigt. Sie hat Kunstgeschichte, Archäologie und Südostasienwissenschaften studiert.
Dominik Hofzumahaus studiert im Masterstudiengang der Südostasienwissenschaften der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; Themenschwerpunkte sind die Beziehungen zwischen China und Südostasien. Zurzeit arbeitet er in der OBOR-AG der Stiftung Asienhaus zu den Auswirkungen der Initiative „Neue Seidenstraße“ auf die Region.

Vierteilige Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation zwischen der Deutsch Indonesischen Gesellschaft e.V., der Stiftung Asienhaus e.V. und dem Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt*, wo die Veranstaltungen stattfinden – jeweils in der Bibliothek, der Eintritt ist frei.